Dienstag, 8. September 2015

[MINI-REZENSION] "Der Totenzeichner" (Band 4)

Cover

Quelle: Bastei Lübbe
Der Autor
Veit Etzold, geboren 1973 in Bremen, studierte Anglistik, Kunstgeschichte, Medienwissenschaften und General Management in Oldenburg, London und Barcelona. Er arbeitete für Medienkonzerne, Banken, in der Unternehmensberatung und in der Führungskräfteentwicklung.

*Produktinformation*
Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: 2. Aufl. 2015 (16. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404172299
ISBN-13: 978-3404172290
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Größe und/oder Gewicht: 13 x 3,8 x 18,6 cm


Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*


 

Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten nun lieber nicht weiter lesen!
 
Die Geschichte...
Berlin im Spätsommer 2014: Kaum ist Clara Vidalis aus dem Urlaub zurückgekehrt, wird sie an einen bizarren Tatort gerufen. Ein Berliner Bandenchef und sein Hund wurden brutal ermordet, dem männlichen Opfer wurde das Herz endwendet und auf seinem Körper findet sich ein seltsames, mit einem Messer eingeritztes Zeichen. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel, als sich der Profiler MacDeath an den "Blutsommer" im Jahr 2004 erinnert, wo eine grausame Mordserie einen Sommer lang Los Angeles erschüttert hat und der Täter nie gefasst wurde. Also nimmt der Profiler Kontakt mit den amerikanischen Kollegen auf und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn der Killer hat bereits sein nächstes Opfer im Visier...

Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Da ich die Thriller sehr mag, musste auch das neueste Werk "Der Totenzeichner" her.

Reihe: 4. Band der Clara Vidalis-Reihe, knüpft an den Vorgänger "Todeswächter" an.

Handlungsschauplatz: Der Handlungsschauplatz wurde vorwiegend in die deutsche Hauptstadt Berlin verlegt und führt uns kurz in die USA.

Handlungsdauer: Nach dem Prolog (L.A. im Sommer 2004) beginnt die Geschichte, die sich in 3 Teile gliedert, im Spätsommer 2014 und endet einige Wochen später mit dem Epilog.

Hauptperson: Kriminalhauptkommissarin Clara Vidalis arbeitet als Leiterin der Abteilung für Forensik und Pathopsychologie beim Morddezernat des LKA Berlin. Die engagierte Ermittlerin mit den südländischen Wurzeln jagt ein weiteres Mal einen perfiden Killer, der in Berlin sein Unwesen treibt. Clara wurde als interessante und sympathische Hauptperson mit Ecken & Kanten gestaltet, über die ich gern noch mehr erfahren hätte, doch leider hat der Autor meinen Wunsch nicht erhört.
 
Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebenfiguren wie z.B. Prof. Martin Friedrich, der wegen seiner Vorliebe für Shakespeare nur MacDeath genannt wird (der eigenwillige Leiter der Operativen Fallanalyse in der Mordkommission 113 hilft Clara bei den Ermittlungen und hat mit ihr kürzlich eine Nacht verbracht), Hermann (der bullige Ermittler des LKA ist für Internetkriminalität zuständig und unterstützt Clara ebenfalls), Claras direkter Vorgesetzter Kriminaldirektor Walter Winterfeld und Rechtsmediziner Dr. von Weinstein (der stellvertretende Leiter des rechtsmedizinischen Instituts sieht immer wie aus einem Modemagazin aus und macht seinen Job sehr gut) sowie Sergeant John Brooks (arbeitet in der Abteilung Raub und Mord bei der Polizei von Los Angeles und hat den Killer bereits 10 Jahre zuvor gejagt) und Captain Ted Williams (der FBI-Agent ist MacDeaths früherer Mentor, der in der Abteilung für Verhaltensforschung Agenten unterrichtet und ebenfalls in die Ermittlungen des amerikanischen Todesengels involviert war) in die  wurden reizvoll gestaltet, obwohl hier unzählige Nebencharaktere zum Einsatz kommen, was mir persönlich nicht so gut gefällt.

Romanidee: Interessante Romanidee mit solider Umsetzung
 
Erzählperspektiven: Neben der Haupterzählerin Clara Vidalis schildern einige Nebenfiguren wie diverse Ermittler, Opfer und der eiskalte Täter ihre Gedanken und Gefühle aus ihrem jeweiligen Blickwinkel, was für Abwechslung sorgt. Allerdings werden hier für meinen Geschmack zu viele Erzählperspektiven verwendet.

Handlung: "Der Totenzeichner" wartet mit einer spannenden Geschichte auf, die
verschiedene Sichtweisen und miteinander verknüpfende Handlungssträngen sowie geschickt gelegte falsche Fährten, Stolpersteine und allerlei Wirrungen enthält. Leider birgt die Handlung auch kleine Längen und verzettelt sich häufig in Nebensächlichkeiten, so dass die Spannung manchmal ein wenig auf der Strecke bleibt und den Lesefluss empfindlich stört. Außerdem geht der Handlungsverlauf in eine Richtung, die mir nicht ganz zugesagt hat und das offene Ende finde ich auch nicht so prickelnd.

Schreibstil & Co:  Der Thriller wird durch die packende, emotionsgeladene Schreibweise, die schonungslose Sprache und Kapitel in angenehmer Länge abgerundet. Wie gewohnt, ist auch der 4. Clara Vidalis-Band nichts für Leser mit schwachen Nerven, da die Story sehr viele, teilweise recht ekelige Passagen voller Leichen, Blut und Gewalt enthält - da braucht man schon einen guten Magen und starke Nerven.

FAZIT:
Leider muss ich gestehen, dass mir "Der Totenzeichner" von allen Clara Vidalis-Büchern am wenigsten gefällt, was vor allem an den unzähligen Nebenfiguren, Erzählern & Handlungssträngen sowie an dem offenen Ende und den detaillierten Schilderungen liegt. Doch trotz aller Abstriche hat es Veit Etzold wieder geschafft, mich dank der rasanten Geschichte mit einem ziemlich hohen Ekelfaktor und den interessanten Protagonisten an die Seiten zu fesseln. Wegen der enthaltenen Mankos bekommt  der 4. Clara Vidalis-Thriller äußerst bescheidene 4 (von 5) Punkte.

 

2 Kommentare:

  1. Dem kann ich nur zustimmen :-)

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  2. Gott sei Dank habe ich mich damals nicht bei Blogg dein Buch für das Buch beworben! Ich habe zwar den Vorgängerband gelesen, aber wenn ich lese, dass es ein offenes Ende gibt...also das mag ich ja mal gar nicht! Und bei einem Thriller geht das überhaupt nicht!!!!
    LG Martina

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Ich freue mich sehr über (ernstgemeinte) Kommentare zu meinen Posts. Immer heraus mit eurer Meinung...

Büchersüchtige Grüße,
Sabine