Samstag, 19. September 2015

[MINI-REZENSION] "Die Lilie von Bela Vista"

Cover
Quelle: Random House
Die Autorin
Die freie Journalistin und Autorin Sylvia Lott ist gebürtige Ostfriesin. Sie schreibt für verschiedene Frauen-, Lifestyle- und Reisemagazine und veröffentlichte bei Blanvalet bereits den Roman "Die Rose von Darjeeling". Seit sie vor vielen Jahren bei einer Reisereportage ihren ersten „Cheese Cake New York Style“ probierte, ist sie süchtig nach diesem ganz besonderen Käsekuchen. Sylvia Lott lebt in Hamburg-Winterhude.

*Produktinformation*
Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (17. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734100585 / ISBN-13: 978-3734100581
Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 4,3 x 18,5 cm


Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*
  



Die Geschichte...
Die Hamburgerin Josie erfährt durch einen Zufall, dass sie von ihrer Großtante Martha, die sie kaum gekannt hat, wertvollen Schmuck geerbt. Das Collier und die Ohrringe aus Amethyst stammen aus dem Besitz von Marthas Ururgroßmutter Sophie, die das Familienunternehmen gegründet und einige Jahre in Brasilien gelebt hat. Sophies Lebensgeschichte lässt die Hamburger Modedesignerin nicht los, denn sie spürt eine Verbundenheit mit ihrer Vorfahrin und beginnt zu recherchieren. Die Spur des Colliers führt nach Josie zu Marthas Familie und ihrer besten Freundin Ada nach Idar-Oberstein, die Josie Sophies ereignisreiche Lebensgeschichte aus längst vergangenen Tagen erzählt...

Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Nachdem mir "Die Glücksbäckerin von Long Island" so gut gefallen hat, wollte ich auch das neueste Werk von Sylvia Lott lesen. Das Cover ist zwar nett anzusehen, aber für die Geschichte ein wenig unpassend (da wären ein Motiv mit Edelsteinen passender gewesen).

Reihe: Nein, Einzelbuch

Handlungsschauplätze: Die Reise führt uns von Deutschland nach Brasilien und verführt den Leser mit malerischen Orts- und Landschaftsbeschreibungen.

Handlungsdauer: Die Geschichte beginnt in der Gegenwart, dauert dort schätzungsweise knapp 2 Jahre und führt uns immer wieder in die Vergangenheit (in die Jahre 1827 bis 1837).

Extras: Am Buchende befinden sich das Nachwort der Autorin, eine Zeittafel und eine Leseprobe von "Die Glücksbäckerin von Long Island".

Hauptpersonen: Josefine "Josie" Wagner ist zu Beginn der Geschichte 38 Jahre jung, lebt und arbeitet in Hamburg als Modedesignerin. Die attraktive Frau mit den brünetten Haaren ist mit dem Juristen Edgar liiert und die beiden überlegen sich, ein Haus zu kaufen, bis eine Erbschaft Josies komplettes Leben auf den Kopf stellt. Denn die Designerin erbt von einer entfernten Tante namens Martha Wahring ein zauberhaftes Collier samt Ohrgehängen und macht sich auf die Suche nach der Herkunft des Edelstein-Schmucks... Dieses hat einst der hübschen Sophie Keller aus Oberstein gehört, die im Jahre 1827 erst 13 Jahre jung ist und aus einer kinderreichen Familie stammt. Bei einem Botengang lernt sie den jungen Karl Kreuzer kennen, in den sich das wissbegierige Mädchen schließlich verliebt und dem sie sogar Jahre später bis nach Brasilien folgt...

Josie und Sophie sind sympathische, facettenreiche Protagonisten, die sich nicht unterkriegen lassen und eine beachtliche Weiterentwicklung durchmachen, wodurch man sie schnell ins Herz schließt. Vor allem die Figur von Sophie hat es mir angetan, da es die Frauen im 19. Jahrhundert sicherlich nicht leicht hatten und sie sogar die anstrengende Reise nach Brasilien in Kauf genommen hat.

Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere wie die Familie Wahring (Martha war die Enkeltochter von Sophies Enkelin und die Familie betreibt eine Achatschleiferei samt Edelsteinhandel in Idar-Oberstein), Josies Freund Edgar (der geschiedene Jurist und Josie sind bereits einige Jahre ein Paar und wohnen gemeinsam in Hamburg) , Ada (Marthas beste Freundin wohnt in einem Seniorenheim und erzählt Josie die Lebensgeschichte von Sophie), Rico da Silva (der gutaussehende Geschäftsmann ist eine faszinierende Erscheinung und zieht auch Josie in seinen Bann) sowie diverse Familienmitglieder und Freunde von Sophie  sind interessante Persönlichkeiten, die sich gut in die Handlung einfügen.

Romanidee: Reizvolle Grundidee mit gelungener Umsetzung

Erzählperspektiven: "Die Lilie von Bela Vista" beinhaltet 2 Erzählperspektiven und Zeitebenen, die für Abwechslung sorgen: In der Gegenwart erzählt Josie (in der 3. Person) über ihre überraschende Erbschaft und die Spurensuche nach der Herkunft des Schmucks. Josie versucht mittels Erzählungen und Aufzeichnungen Sophies bewegtes Leben im 19. Jahrhundert zu rekonstruieren. In der Vergangenheit berichtet Sophie über ihr Leben und ihren Alltag in Brasilien, ihre Träume, Wünsche und Ziele.

Handlung: Der neueste Roman von Sylvia Lott birgt eine abwechslungsreiche Story mit zwei verschiedenen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungssträngen gepaart mit  vielen Wirrungen und Turbulenzen. Man erfährt viel über Edelsteine bzw. das Land Brasilien und trotz kleiner Längen, einiger ausschweifender Schilderungen & einer gewissen Vorhersehbarkeit zieht einen die Geschichte von Sophie und Josie in ihren Bann. Leider kommt das Ende sehr schnell bzw. ein wenig abrupt sowie stellenweise vorhersehbar daher, was mir nicht so gefallen hat.

Schreibstil & Co:  Vervollständigt wird der Plot durch die mitreißende und emotionsgeladene Schreibweise, die angenehme Sprache und die wundervollen Schauplatzbeschreibungen.

FAZIT:
"Die Lilie von Bela Vista" bietet dem Leser eine unterhaltsame Familiengeschichte auf 2 Zeitebenen gepaart mit Geheimnissen, Abenteuer & Romantik voller Höhen und Tiefen. Dank der unterhaltsamen Geschichte rund um Edelsteine, den interessanten Hauptpersonen und des fesselnden Schreibstils garantiert die spannende Familiensaga angenehme Lesestunden. Wegen der enthaltenen Mankos erhält "Die Lilie von Bela Vista" von mir wundervolle 4 (von 5) Punkte.

smilie_girl_131.gif



2 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    ich habe hier letztlich bewußt noch keinen Kommentar geschrieben geschweige die Minirezi gelesen, da ich damals gerade am Lesen des Buches war. Nun aber habe ich meine Rezi auch online ☺
    Bei "Erzählperspektive" hat du irgendwie einen Satz angefangen, aber da fehlt noch was oder? "....bewegtes Leben im 19. Jahrhundert zu rekonstruieren. Denn hier " hört es auf.
    Liebe Grüße Hanne
    Wie man sieht, passt es wieder mal mit unserem Geschmack

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Hanne,

      deine schöne Rezension habe ich inzwischen gelesen und kommentiert. ;-) Und wir sind wieder mal einer Meinung.
      Danke für deinen Hinweis mit dem Satzbeginn, das habe ich glatt übersehen.

      Liebe Grüße von
      Sabine

      Löschen

Ich freue mich sehr über (ernstgemeinte) Kommentare zu meinen Posts. Immer heraus mit eurer Meinung...

Büchersüchtige Grüße,
Sabine