Dienstag, 20. Oktober 2015

[MINI-REZENSION] "Im Himmel ist der Herbst wie Sommer"


Cover
Linnea Holmström entdeckte schon früh ihre Liebe zu verschneiten nordischen Winterlandschaften. Als Kind wollte sie Sankta Lucia von Stockholm werden. Auch heute noch ist sie begeistert von den schwedischen Weihnachtsbräuchen, sie backt leidenschaftlich gern Pfefferkuchen, und jedes Jahr unterm Tannenbaum singt sie „Nu tändas tusen juleljus“.
 
*Produktinformation*
Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: 1. Aufl. 2015 (8. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404172655 / ISBN-13: 978-3404172658
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Größe und/oder Gewicht: 12,5 x 3,2 x 18,5 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*


Die Geschichte...
Das Schicksal meint es nicht besonders gut mit der Reisebüroangestellten Anne-Lis Dahlander, denn am selben Tag erfährt sie vom plötzlichen Ablebens ihres Vaters und von der Affäre ihres Freundes Folke. Zutiefst verletzt und geschockt nimmt sich Anne-Lis Urlaub und macht sich auf den Weg nach Stockholm, wo ihre restliche Familie wohnt. Dort trifft sie auf ihre unerschütterliche Mutter und ihre demente Großmutter sowie auf ihre schlechtgelaunte Schwester, die ihren Ehemann ständig bevormundet und zu ihren Kindern sehr streng ist. Und vor allem der sensible 12-jährige Emil leidet unter dem Verhalten seiner Mutter und dem Tods seines Großvaters, mit dem er sich sehr gut verstanden hat. Außerdem hat Emil seinem Opa versprochen, seine Asche mit einer Rakete in den Himmel zu schießen - dort, wo im Herbst auch Sommer ist. Doch die restliche Familie will davon nichts wissen und nur seine Tante Anne-Lis findet die Idee gar nicht so schlecht, allerdings hat sie auch noch andere Probleme...

Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Nach "Sommerglück auf Reisen" und "Elche im Apfelbaum", wollte ich auch den neuesten Roman von Linnea Holmström lesen.

Reihe: Nein, Einzelbuch

Handlungsdauer: Nach dem Prolog beginnt die Story in Malmö, dauert mehrere Wochen und endet mit dem Epilog ca. 1 Jahr später.

Handlungsschauplatz: Der Schauplatz wurde vorwiegend in die schwedische Hauptstadt Stockholm verlegt und wartet mit malerischen Orts- und Schauplatzbeschreibungen auf.

Hauptperson: Anne-Lis Dahlander ist schätzungsweise Mitte 30 und arbeitet für das Reisebüro "Swedish Travel Shop" in Malmö. Seit 2 Jahren ist sie mit ihrem Vorgesetzten Folke liiert, bis sie zufällig erfährt, dass er sie betrügt. Anne-Lis ist außer sich, denn kurz zuvor hat sie auch noch die Nachricht vom Tod ihres Vater erhalten. Und so nimmt sie sich kurzerhand Urlaub und fährt nach Stockholm, um ihrer Familie in dieser schwierigen Zeit beizustehen, obwohl sie sich nicht wirklich nahestehen... Anne-Lis wird als sympathische Protagonistin dargestellt, mit der man problemlos mitfühlen und mitleiden kann.

Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Anne-Lis Mutter Inga (die ständig perfekt aussieht und sich die Trauer um ihren Mann nicht anmerken lässt), Großmutter Gunilla (die 86-jährige bringt wegen ihrer Demenz oft etwas durcheinander), Schwester Hedwig (Anne-Lis ältere Schwester wohnt mit ihrer Familie ebenfalls im Elternhaus und ist oft unausstehlich), Neffe Emil (der 12-jährige Sohn von Hedwig aus erster Ehe hat seinen kürzlich verstorbenen Opa sehr geliebt und ihm versprochen, dass er mittels Raketenbestattung beerdigt wird, was die restliche Familie gar nicht toll findet), Schwager Bertil (der Ehemann von Hedwig leitet seit dem Tod seines Schwiegervaters das Familienunternehmen und muss die Launen seiner Frau ertragen), ihre Nichten Kerstin und Frieda (die süßen Zwillinge sind die Töchter von Bertil und Hedwig bzw. die Halbschwestern von Emil und bringen Schwung in das Familienleben) sowie Nachbar Birger (den die Dahlanders nicht besonders mögen) sind reizvolle Persönlichkeiten, die sich gut in die Handlung einfügen. Vor allem der altkluge Emil ist mir im Handlungsverlauf sehr ans Herz gewachsen. Allerdings hat mich seine Mutter Hedwig zeitweise mit ihrem unmöglichen Verhalten und ihren Stimmungsschwankungen sehr genervt.

Romanidee: Interessante Grundidee, die mit einer gelungenen Umsetzung punktet.

Erzählperspektive(n):  Die turbulenten Geschehnisse werden aus der Warte von Anne-Lis (in der 3. Person) geschildert, die uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gewährt. Die Handlung wird durch die Briefe von Emil, in denen er seinem Opa die aktuellen Ereignisse berichtet, aufgelockert.

Handlung: "Im Himmel ist der Herbst wie Sommer" ist ein unterhaltsamer Familienroman mit allerlei Höhen & Tiefen, Turbulenzen & Wirrungen. Hier spielen Trauerbewältigung, Familie, Zusammenhalt, Selbstfindung und Konflikte eine große Rolle. Leider gestaltet sich die Story zwischendurch ein wenig langatmig und wird stellenweise ein wenig zu ausführlich beschrieben, obwohl mich das Ende für einiges entschädigt hat.

Schreibstil & Co:  Abgerundet wird der Schwedenroman durch die ausdrucksstarke Schreibweise von Linnea Holmström und unterhaltsame Dialoge.

FAZIT:
Gegen die anderen Romane von Linnea Holmström spricht "Im Himmel ist der Herbst wie Sommer" eher ernstere Themen wie Tod, Verlust und Familienprobleme an. Der traurig-schöne Roman lässt sich angesichts des emotionsgeladenen Plots, der sympathischen Protagonistin Anne-Lis sowie des gefühlvollen Schreibstils rasend schnell lesen. Da "Im Himmel ist der Herbst wie Sommer" kleine Mankos enthält, bekommt dieser Roman von mir wunderbare 4 (von 5) Punkte.



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Büchersüchtige Grüße,
Sabine