Freitag, 18. Dezember 2015

[MINI-REZENSION] "Das Schönste kommt zum Schluss"


Cover
Quelle: Random House
Die Autorin
Monica McInerney ist mit ihren sechs Geschwistern in Clare Valley in Australien aufgewachsen. Ihre Romane stehen sowohl dort als auch in ihrer neuen Heimat Irland immer wieder auf den Bestsellerlisten. Für »Die Töchter der Familie Faraday« wurde ihr in Australien die Auszeichnung »General Fiction Book of the Year« verliehen, und auch für »Die Frauen von Clare Valley« und »Das Haus am Hyde Park« war sie wieder nominiert. Zurzeit lebt sie mit ihrem Mann in Dublin.
 
*Produktinformation*
Taschenbuch: 608 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (16. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 344248362X / ISBN-13: 978-3442483624
Originaltitel: Hello from the Gillespies
Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 4,3 x 19 cm


Leseprobe
Quelle: Randomhouse.de  *lies mich*



Die Geschichte...
Jedes Jahr seit 30 Jahren schreibt Angela Gillespie am 1. Dezember einen Weihnachtsbrief, in dem sie das vergangene Jahr Revue passieren lässt. Doch in diesem Jahr hat Angela das Gefühl, dass das Leben ihrer großen Familie aus dem Ruder läuft und so schreibt sie sich ihren Frust von der Seele. Denn ihre Ältesten, die Zwillinge Victoria und Genevieve, leben weit weg vom australischen Outback; die jüngere Lindy ist nach einem beruflichen Desaster wieder zu Hause eingezogen und das Nesthäkchen Ignatius besteht auf seinem imaginären Freund Robbie. Außerdem hat die gebürtige Engländerin das Gefühl, dass sich ihre Ehe in einer Schieflage befindet, die finanzielle Lage der Gillespie-Farm ist auch alles andere als rosig und immer öfter flüchtet sich Angela in eine Traumwelt, in der sie mit ihrer Jugendliebe Will verheiratet ist und ein schönes Leben in London führt... Eigentlich sollte diese Mail niemand zu Gesicht bekommen, doch durch einen unglücklichen Zufall wird der Weihnachtsbrief an alle ihre Freunde, Verwandten verschickt - und damit fangen die Probleme erst richtig an...

Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Da ich früher die Romane von Monica McInerny gern gelesen habe, wollte ich wissen, ob mir ihr neuestes Werk auch gefällt. Den deutschen Titel und das Cover finde ich allerdings nicht wirklich passend.

Reihe: Nein, Einzelbuch

Handlungsschauplätze: Der Schauplatz wurde vorwiegend nach Errigal im australischen Outback verlegt, die Geschichte macht aber auch einen kurzen Abstecher nach Irland und England. Die Orts- und Landschaftsbeschreibungen sind so wundervoll und lebendig geraten, dass man am liebsten auf der Stelle seinen Koffer packen und nach Australien reisen würde.

Handlungsdauer: Die Story beginnt am 1. Dezember, dauert ungefähr 7 Monate und endet mit Epilog am 1. Dezember des darauffolgenden Jahres.

Hauptpersonen: Angela Gillespie, 55, ist Mutter von 4 Kindern und mit Nick verheiratet, in den sie sich als vor über 30 Jahren Hals über Kopf verliebt hat und mit dem sie sich in Australien ein Leben aufgebaut hat. Die Familie wohnt auf einer Farm im australischen Ort Errigal und Angela öffnet die Farm von März bis November für Pensionsgäste, um etwas dazuzuverdienen. Allerdings fühlt sie sich an manchen Tagen überfordert und leidet ständig unter Kopfschmerzen... Nick Gillespie, 61, ist ein australischer Farmer, der die familieneigene Farm für Diamantenbohrungen verpachtet hat, um das Anwesen zu retten. Da sich Nick von seiner Frau bzw. seiner Familie entfremdet hat und seit einiger Zeit wie ein Besessener Ahnenforschung betreibt (seine Vorfahren sind von Irland nach Australien gekommen), vermutet Angela, dass ihr Ehemann eine Affäre haben könnte... Genevieve Gillespie, 32, lebt seit ungefähr 2 Jahren in New York und arbeitet als Haarstylistin für Film und Fernsehen. Die hübsche Blondine mit den blauen Augen und der schlanken Figur verliert allerdings ihren Job, als sie einige Geheimnisse vom Filmset ausplaudert und diese in der Zeitung wiederfindet...

Victoria Gillespie, 32, ist die jüngere Zwillingsschwester von Genevieve und etwas üppiger als ihr Zwilling. Wegen einer Affäre mit einem verheirateten Mann, mit dem sie auch beruflich zu tun hat, verliert die Journalistin ihren Job und macht sich, gemeinsam mit ihrer geliebten Schwester, auf den Weg nach Hause... Und auch ihre jüngere Schwester Lindy Gillespie wohnt wieder zu Hause. Die 29-jährige, die Kunst studiert und sich mit vielen Job durchgeschlagen hat, ist eine wahre Dramaqueen, beruflich gescheitert und wohnt deshalb wieder zu Hause... Außerdem gibt es noch Ig Gillespie, den 10-jährigen Nachzügler, der mit vollem Namen Ignatius heißt und seine Haare zu lang trägt. Der liebenswerte und altkluge Junge ist meistens mit seinem Fantasiefreund beschäftigt und hält seine Familie auf Trab...

Die Gillespies wurden als authentische und facettenreiche Protagonisten mit Problemen, Träumen, Ecken & Kanten gestaltet, die man einfach mögen muss und die einem im Handlungsverlauf ans Herz wachsen. Allerdings habe ich anfangs etwas Zeit gebraucht, um alle Charaktere richtig zuzuordnen, aber es lohnt sich auf alle Fälle...

Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Nicks Tante Celia Gillespie (die 80-jährige ist zynisch, mischt sich gern ein und hat ihren Besuch für die Weihnachtstage angekündigt), Joan (Angelas beste Freundin und entfernte Nachbarin ist eine gute Seele und steht ihr immer mit Rat & Tat zur Seite) sowie diverse Freunde, Nachbarn, Kollegen und Bekannte  fügen sich gut ins Geschehen ein.

Romanidee: Reizvolle Idee mit frischen Einfällen und ansprechender Umsetzung.

Erzählperspektiven: Die turbulenten Geschehnisse werden abwechselnd aus der Sicht von allen Familienmitgliedern (in der 3. Person) erzählt, was für Abwechslung sorgt.

Handlung: "Das Schönste kommt zum Schluss" enthält eine kurzweilige & abwechslungsreiche Geschichte mit  unterschiedlichen Sichtweisen und miteinander verwebenden Handlungssträngen, vollgepackt mit Turbulenzen und Geheimnissen sowie einigen ungeahnten Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte. Allerdings
birgt die Story über die Gillespies ein paar vorhersehbare Szenarien und detaillierte Schilderungen, was angesichts der Länge von 608 Seiten kein Wunder ist.

Schreibstil & Co:  Abgerundet wird der Plot durch die emotionsgeladene Schreibweise von Monica McInerny, die Handwerk versteht sowie durch unterhaltsame Dialoge und eine angenehme Sprache.

FAZIT:
"Das Schönste kommt zum Schluss" birgt eine charmante Geschichte voller Höhen & Tiefen, die von Familie, Liebe und diversen Hürden handelt. Abgesehen von ein paar kleinen Mankos hat mich der neueste Roman von Monica McInerny dank des interessanten Plots, den interessanten Hauptpersonen sowie des ausdrucksstarken Schreibstils wunderbar unterhalten. Dafür vergebe ich gern 4 1/2 (von 5) Punkte, da es mir großen Spaß gemacht hat, die quirlige Großfamilie zu begleiten.



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Büchersüchtige Grüße,
Sabine